25. Januar 2024
Neuer Hebammenkreißsaal sehr gut angenommen
Das geburtshilfliche Angebot am Städtischen Klinikum Dresden wurde im vergangen Herbst erweitert. Seit Oktober 2023 kamen bereits 23 kleine Dresdner im Hebammenkreißsaal am Standort Neustadt/Trachau zur Welt, insgesamt 47 Anmeldungen für das Geburtskonzept liegen seit dem Start vor. Damit findet nahezu jede 15. Geburt mittlerweile im Hebammensaal statt. In diesem betreuen erfahrende Hebammen eigenverantwortlich gesunde Schwangere bei der Geburt. Ärztliche Hilfe wird nur dann hinzugezogen, wenn es medizinisch notwendig wird. Das Konzept stärkt die Körperwahrnehmung und das Vertrauen in die eigene Geburtskompetenz.
„Das Konzept des Hebammenkreißsaales setzt auf Zeit, Ruhe und eine individuelle Betreuung. Damit wird der Geburtsprozess so angenehm wie möglich“, informiert die leitende Hebamme Claudia Pergande. „Viele Frauen wünschen sich, ihre Kinder bei einer natürlichen Geburt auf die Welt zu bringen, gleichzeitig jedoch nicht auf die medizinische Versorgung einer modernen Geburtsklinik verzichten.“ In diesem alternativen Betreuungskonzept wird die Frau unter der Geburt ganzheitlich und individuell ausschließlich durch eine Hebamme begleitet und überwacht. Zur Geburt selbst ist eine zweite Hebamme anwesend, sodass auch im hebammengeleiteten Saal zu jeder Zeit eine 1:1 Betreuung gesichert ist. Schwangere können fernab einer klinischen Routine ihr Kind zur Welt bringen. Auf Medikamente kann weitestgehend verzichtet werden. Die Hebammen nutzen alternative Schmerztherapien, um den Geburtsvorgang zu begleiten. Im Falle einer Komplikation oder einer notwendigen weiteren medizinischen Versorgung kann die Hebamme jederzeit einen Arzt hinzuziehen.
„Eine gesunde Schwangere mit Wunsch nach einer selbstbestimmten, natürlichen Geburt und einer unauffälligen Schwangerschaft sind die einzigen Voraussetzungen für eine Hebammengeburt“, erläutert Claudia Pergande. „Zudem benötigen die werdenden Mütter zwei Termine in unserer Sprechstunde in der 32. und 36. Schwangerschaftswoche.“. Grundlage für diese Wahlmöglichkeit ist ein Kriterienkatalog, welcher mit der Schwangeren ausführlich besprochen wird.